Während die Stromgestehungskosten inzwischen seit Jahren an der EE-Strombörse durch Marktmechanismen gebildet werden und die Kosten sich dadurch auf ein angemessenes Maß eingependelt haben – oft ist Strom ja sogar zum Nulltarif zu haben! -, sind die Netzkosten weiterhin ein ungerechtes Ärgernis und tragen inzwischen wesentlich mehr Schuld am hohen Gesamtpreis als die eigentlichen Stromkosten. Netzbetreiber sind Monopolisten und nutzen an dieser Stelle weidlich aus, dass Verbraucher hier keine Wahlmöglichkeiten haben.
Der Energiepolitik früherer Regierungen ist geschuldet, dass Stromkunden in ausgerechnet denjenigen Regionen Deutschlands, in denen viel Strom erneuerbar erzeugt wird, besonders hohe Netzentgelte zahlen müssen, um den Anschluss der Erzeugungsanlagen an das Stromnetz zu finanzieren.

Statt dass also zahlt, wer bestellt und verbraucht – so funktioniert es nicht nur in jeder Kneipe -, subventionieren also gerade diejenigen Stromkunden, die auf Windräder schauen müssen, andere Regionen, die besonders viel verbrauchen, aber gleichzeitig wenig zur Energiewende beitragen. Bayern etwa weigert sich weiter hartnäckig, wenigstens auch nur ein paar eigene Windräder aufzustellen.
Der Boom an Solarparks kompensiert das übrigens nicht, denn diese produzieren, anders als Windräder, nur noch mehr Strom mittags zu Zeiten wo wir ihn jetzt schon nicht mehr gebrauchen können.

Nun hat die Bundesnetzagentur mit Wirkung zu 2025 neue Regeln erlassen, wie diese Ungerechtigkeit zumindest ein wenig gemildert wird.
Darin spielen erstmals der Saldo aus Erzeugung und Verbräuchen einer Netzregion eine Rolle. Im Ergebnis führt es zu einer Veränderung der Netzentgelte zwischen etwa 1 und 4, in Einzelfällen auch 6 Cent je kWh.

Einen Überblick, was das für Ihre Region bedeutet, finden Sie in diesem Artikel.